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Donnerstag, 20. Mai 2021

Picslocation Fotograf in Ulm

Peter Neher, Picslocatioon - Fotograf aus Ulm


Unser neues Imagevideo. Viel Spass beim schauen. Wir hoffen es gefällt euch. 

Montag, 3. Mai 2021

Social Media im Wandel

 Social Media im Wandel




Zugegeben, social Media ist beliebt bei Unternehmen. Man erreicht mit relativ geringen Kosten eine vorher definierte Zielgruppe und kann ganze Kampagnen Zielgerecht steuern, Keine Druckkosten, ohne Verzögerung umsetzbar, sofortige messbare Ergebnisse.  

Wir als Fotostudio haben Glück. Unsere Produkte sind Passbilder, Shootings, Fotokurse.  Da haben es andere Unternehmen schon deutlich schwerer. Was mir persönlich aufgefallen ist, wir werden inzwischen überschwemmt mit Werbung. In 5 Posts befinden sich mindestens 2 Werbeanzeigen. Es ist schwierig für uns Verbraucher mit dieser Flut zurecht zu kommen. Es nimmt uns den Spass, bremst uns aus und gerade weil die Werbung mehr als personalisiert ist macht es zumindest mir auch ein wenig Angst was auf diesem Gebiet noch alles möglich ist. 

Ich als Verbraucher / User poste gerne etwas. Mein Leben ist bunt, es gibt viel zu erzählen, Sachen die man gerne teilt haben den Vorteil das sie als Erinnerung wieder auftauchen. Nach vielen Jahren. Bilder von Maisson, meinem damaligen Hund begleiten mich heute fast 12 Jahre später fast täglich. Seit 2009 bin ich bei Facebook. Was damals mit 10-15 Freunden ein sehr kleiner Kreis war ist heute mit mehreren tausend ein unglaublich großer Block geworden. Viele, sehr viele Mensch kenne ich persönlich. Mit einigen davon bin ich seit 10 Jahren Buddy. Das ist schon ein wenig wie Familie. Das Leben eines anderen digital mit zu verfolgen liegt in unserer Neugierde. Unserer Natur. Einer der Gründe warum solche TV Formate sehr erfolgreich sind. 

Was sich für mich jedoch Grundlegend anders geworden ist, ist folgendes. In irgend einer Gruppe wird nach xy gefragt. Kurz darauf findet man zig Antworten. Nicht auf die xy Frage. Nein. Antworten die beleidigen, gestört sind, mit dem Thema nichts zu tun haben oder einfach nur umsonst und alleine dran stehen. Sind wir tatsächlich unfähig geworden auf eine Frage digital, halbanonym eine ehrliche Antwort abzuliefern ?

Natürlich ist es gut wenn jeder eine eigene Meinung hat. Aber diese zu haben und zu vertreten ist ein ganz anderes Thema. Da wird aus einem harmlosen Post eine Hetzkampagne, ein hinterhertragen. Die eigene Meinung wird dem anderen auferlegt ob er diese nun haben will oder nicht. Man kann zu allem geteilter Meinung sein. Was dem einen Schmerzen bereitet ist des anderen Lust. Toleranz ist 2021 kein Fremdwort mehr, aber gleich auszuticken weil jemand fragt wo meine einen guten Salat bestellen kann? Jemanden vorzuhalten wie dumm er ist nach so etwas zu fragen. Den Salat kann man selbst im Garten anbauen. Das ist schliesslich viel billiger und ökologischer kam unter anderm als Antwort. Man sieht was ich damit sagen will. Es ist heute fast unmöglich etwas zu Posten das nicht auf irgendeine Art von Gegenwind stösst. Ich selbst habe manchmal auch zu viel schwarzen Humor. Es macht Spass Dinge nicht immer so ernst zu sehen. Aber hunderte Kommentare die in der Diskussion über einen Salat enden, nein, das gebe ich mir nicht mehr. 

Natürlich gibt es hier auch das Gegenteil. Fragen wie: "Ich habe gehört das man mit einem Teebeutel einen Schwangerschaftstest machen kann. Weiss einer wie das geht ? Wir haben nur Pfefferminztee hier." gehören zum täglichen FB Leben. Die ersten 4 Kommentare von Kevin, Tim, Cickuchicku47 und Boyfromhell  lassen erahnen das es der Fragestellerin ernst ist. Sehr ernst. Kurz darauf kam der Tipp das man einfach auf den Teebeutel zu Pinkeln hat. Verfärbt dieser sich gelblich ist man mit einem überaus intelligentem Kind Schwanger. Wie es weiterging kann man sich denken. Spätestens hier ist es im günstigsten Fall ein kleiner Warnschuss. In weniger günstigen Fällen bezahlt man es mit dem Leben oder der Gesundheit wenn man Antworten auf seine unüberlegten Fragen bekommt die dann mit dem Satz " und dann einfach den Strom einschalten " enden. 

Ich habe es mir abgewöhnt bei den meisten klassischen Themen meine Meinung zu äussern. Dafür ist diese ( wie viele andere auch) viel zu wertvoll als das sie kastriert und durch den Kakao gezogen wird. 
Ich denke der Augenblick in dem man merkt das es nicht nur Unmengen Zeit kostet sondern auch zur Belastung wird ist ein guter Zeitpunkt um Resümee zu ziehen. Was hab ich damals Zeit vergeudet nur um auf irgendwelche Kommentare einzugehen. Zeit die mir wichtig geworden ist. Zu begreifen das es um "unbedingt" recht bekommen geht, um Aufmerksamkeit um Hass. Es geht nicht darum was mir gut tut, es geht darum was andere für mich richtig halten. Nämlich ihr Ding. Ausschließlich Ihr Ding. Wen Ihr nicht bei Facebook seid und dass hier liest so kennt Ihr das bestimmt auch vom realen Leben. 

Anders als bei der digitalen Welt wird es da schon bedeutend schwieriger " einfach "nicht  darauf zu reagieren. Es kostet Genau so viel Energie und Kraft sein "Ding " zu machen. Der Unterschied liegt wohl daran das es die Mühe Wert ist. Gerade im realen Leben ist es um ein vielfaches gefährlicher nicht sein Ding zu machen nur weil es anderen nicht passt. Wir alle sind da sehr viel schneller in einem Strudel gefangen als wir es uns denken. Rücksichtnahme ja, Toleranz ja, den anderen sein Lebensruder in die Hand zu drücken nein. Wir Menschen machen das manchmal gerne. Loslassen. Sobald wir das tun laufen wir Gefahr das uns unser Ruder  weggenommen wird. Glaubt ja nicht das der andere dort hin rudert wo Ihr das wollt. Der rudert mit eurem Schiff in sein Meer. 

Wir Menschen schauen immer in den Himmel wenn wir nach Hoffnung suchen.  Meistens ist es dann so das sich die Hoffnung vor das Handeln schiebt. Die Hoffnung in unseren Facebookhimmel ist eine kleine. Viel zu viele Menschen scheinen nicht glücklich mit dem zu sein wie Ihr Leben verläuft. Das sollte nicht unser Handeln bestimmen. Wenn man merkt es tut einem nicht gut bleibt nur übrig es zu lassen. Und das gilt sowohl digital und auch im realen Leben. 

Mittwoch, 14. April 2021

 Umgedacht. Wie Corona nun auch die Dienstleistungsbranche verändert.

Spezialisiere Dich auf einen Kernbereich. Such Dir Deine Stärke aus. Stell Dich nicht so breit auf. Das oder so ähnlich waren alles Sätze die ich damals schon nicht verstanden habe. Ich selbst hatte nur diese eine bekannte Regel: "Fotografiere nie was Dich nicht interessiert."



Meiner Kamera war es immer egal ob ein Brautpaar oder ein Vorstand vor ihr steht.  Laufschuhe oder eine Schraube, Bewerbungsbilder oder Pärchen. 2020 kam dann Corona. An Hochzeiten war nicht mehr zu denken. Grosse Familienshootings im Studio waren genau so von einem Totalausfall betroffen wie Jungesellinnenabschiede.  Wie immer im Leben geht natürlich eine Türe zu und eine andere auf. Und nun kam zum tragen was ich seit jähren Predige. Sei Fair und ehrlich zu jedem, sei vorsichtig mit Spezialisierungen sei kreativ und pflege Dein Netzwerk. 

Schon im Sommer des Jahres zeichnete sich ab das Firmen die Zeit nutzten und neue Webseiten entwarfen. Dafür brauchte man neue Bilder. Auch die Mitarbeiter selbst wechselten. Bewerbungsbilder waren neben Businessaufnahmen ein Riesen grosses Thema. Zum Jahresende hin kam dann der große Wechsel. Dadurch das niemand mehr zum Friseur konnte warteten die Leute mit Ihren Bewerbungsbildern. Dadurch das die Leute alle warteten kam eine andere Zielgruppe gewaltig auf uns zu. Babybauch. Inzwischen war Weihnachten. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Babybäuche wie in dieser Zeit wachsen gesehen. Die Hoffnung das die abgesagten Hochzeiten 2021 stattfinden schwand schnell. Spätestens im Februar war klar, dass das nichts mehr wird. Foodfotografie für die Gastronomie die nun bis zur Haustüre lieferte, die Übergabe von Impfbussen, technische Dokumentationen, Haustiere und natürlich Passbilder waren plötzlich an der Tagesordnung. 


Corona selbst bringt natürlich Veränderung. Aber eben nicht nur schlechte. So wie es hier ist wird es bei jedem sein. Es muss Ersatz für Möglichkeiten geben die weg brechen. Wenn ich mein Leben lang nur eine Strecke auf der Landstrasse gefahren bin werde ich mir auf einer Autobahn in England schwer tun. Ich persönlich bin immer Fan von: " Dazu zu lernen". Das habe ich noch nie durch jammern erreicht. Dieses... was bringt einen weiter hat sich zumindest bei mir immer durch einen gewissen Grad an Flexibilität bewiesen. 

Es ist nicht alles schlecht und grau. Es ist einfach nur alles etwas anders geworden. Genau so wie wir uns nicht vorstellen konnten das TV Programm einmal ohne Zeitschrift lesen zu können bevor das Internet kam. So gesehen ist immer alles in Bewegung. Das Thema 3D, Beamen , VR oder Hologramme  wird wieder alles auf den Kopf stellen. Und das vermutlich schon früher als wir denken. Wer hier eingefahren noch auf gedruckte Bilder setzt wird es schwer haben. 

Natürlich tun einem Schüler leid die es gerade schwerer haben, Eltern im Homeoffice, die Leitungen vollkommen überlastet. Alte einsame Menschen, Menschen die einen anderen Menschen durch Corona, eine andere Krankheit oder einen Unfall verloren haben. In der dritten Welt haben wir noch immer ein massives Hungerproblem und vor unserer Haustüre finden Militärmachtspiele statt wenn man nur an die Ukraine denkt. Natürlich sind wohlhabende Gegenden mit anderen Zahlen gesegnet wie arme Regionen. Das hat sich in den letzten zig tausend Jahren nicht verändert. Wir haben hier das unglaubliche Glück in dieser sehr Wohlhabenden Region zu leben. Man mag über alles schimpfen , unterm Strich haben wir es (noch) verdammt gut.