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Donnerstag, 10. Oktober 2013

Die Messlatte zu hoch gelegt.

Vom Leid der Liebe und vom Geldregen bei Hochzeitsmessen.


als ich neulich gepostet habe, das ich kein Freund von Hochzeitsmessen bin, erreichten mich viele Zustimmungen. Warum ? Weil der Kunde bemerkt hat um was es dort geht. Es geht um Geld. Um viel Geld. Und es geht um Aufträge im gleiche, Zusammenhang. Anderst wie bei einer Technikmesse in der Neuheiten vorgestellt werden, oder auf einer Freizeitmesse bei der es um Produkteinführung und Information geht, sammelt sich bei einer Hochzeitsmesse alles was die Zeit dafür hat.

Vorab, wir sind auch auf 3 Hochzeitstagen in Neu-Ulm, die von einem Großem Möbelhaus ins Leben gerufen wurden. Hier geht es allerdings um Fachvorträge, die Messeteilnehmer wurden vom Veranstalter selektiert, und wir bezahlen keine unsummen an Geld. 

Viel Gefühl - Aber zu welchem Preis?
Dafür lässt man auch mal mehrere hundert EUR. Standgebühr liegen. Das Brautpaarshooting incl. Kirche für 2.000 Euro, 1.800 Euro für das Hochzeitsalbum, Make Up 300 Euro, und das Hochzeitsfilmchen gibt es für schlappe 4.700 EUR im Paketpreis. Schliesslich sind auch hier 2 Tage Arbeit notwendig bis sich der Film von der Mediamarktkamera auf dem heimischen Rechner befindet.

Tausende von Euros für eine reine Dienstleistung die über ein paar Stunden Arbeit geht. Tausende Euros für eine Dienstleistung die von Laien fabriziert wird, die mit bunten Hemden, und tiefen Augenringen auf Heiratswillige Kundschaft wartet.

Als wir 2009 unser Studio eröffneten dachten wir kurz darüber nach. 680 EUR + MwSt für 2 tage 6qm. Verkauft ist uns das damals so geworden..

"Stellen Sie sich vor, sie bekommen nur 1 Auftrag. Dann haben Sie Ihre investition verdreifacht".

Investiton ? Als (Hochzeits)fotograf investiert man nicht. Ausser man macht dies aus rein wirtschaftlichen Gründen. Dabei ist man als Makler besser aufgehoben. Wir lehnten ab, und besuchten aus Neugier dir Messe als Besucher. Es kam genau ao wie erwartet.

Man Heiratet nur einmal, im besten Fall. Und genau dies wird ausgenutzt. Dieser einmalige Tag soll doch einer der schönsten Tage werden, und das hat eben seinen Preis. Wir haben die Messe nach ein paar Gesprächen schockiert verlassen. Wenn wir nur die hälfte von dem nehmen würden, was heir angeblich verdient wird, müssten wir mit 40 nicht mehr arbeiten. Eine Hochzeit hätte uns mit 6 Stunden fotografie, einem Hochzeitsfilm, einem Hochzeitsalbum, und 60 Danksagungskarten 5.850 Euro gekostet. Im besten Fall! Der reguläre Durchschnittspreis liegt bei ca. 2.000 EUR.
Abgerechnet wird zum Schluss.

Natürlich gibt es Fotografen die Aufgrund Ihrer Erfahrung und Ihrer Qualifikation durchaus berechtigt sind, höhere Preise zu verlangen. Aber die wirklich guten, gehen nicht auf solche Messen.

Die Veranstalter wissen das, und Ködern mit hohen Gewinnversprechen Hochzeitsdienstleister, die auf das große Geld warten. Da, wie anfangs schon erwähnt, die Messe selbst nicht ganz billig ist, wird dies natürlich argumentativ sehr geschickt als wertvolle Investition verkauft, und schön gerechnet.

In unserem Beispiel haben wir uns Bilder zeigen lassen, die wir danach auf fotolia wieder gefunden haben. Bilder die nicht von dem Fotografen stammten, der uns grosszügig auch noch ein paar tausend Euro Messerabatt eingeräumt hat. Auf unsere Frage mit welcher Ausrüstung denn fotografiert würde, kam die Antwort: "Schon mit einer guten, und mit Hochzeitsobjektiven". Wir brachen ab. Ab diesem Zeitpunkt wurde klar, wie das Spiel gespielt wird.

Ein wirklich gutes Hochzeits Make-up kann und darf 100 Eur kosten. Gesetzt den Fall man landet nicht bei einem Strukturvertrieb wie Mary Kay oder ähnlichem, bei dem es darum geht, Ware zu bestellen, und selbst Mitarbeiter(in) zu werden. Ein guter Friseur weiss dies. Ein seriöser Fotograf hat seriöse Visagisten. Selbstverständlich arbeiten diese nicht von Zuhause aus, in der heimischen Küche.

Einen guten Fotografen finden Sie meist nie auf Messen. Gute Fotografen haben die Zeit dafür nicht, und wissen, was es mit Hochzeitsmessen auf sich hat.  Fragen sie verheiratete Paare nach Empfehlungen.

Schauen sie im Internet nach Referenzen, schauen Sie sich die Bildergalerien genau an. Sprechen Sie mit dem Fotografen. Fragen Sie Ihn Löcher in den Bauch. Ist überhaupt ein Studio vorhanden, oder sitzen Sie in einem provaten Wohnzimmer ? Gibt es ein eigenes Drucklabor oder wird von vorne herein abgelehnt Bilder selbst zu entwickeln ? Welches Geschäftliche Netzwerk hat der Fotograf an reinen Geschäftern mit denen er zusammen arbeitet ? Ist der Fotograf Mitglied in der Handwerkskammer ? Stellt er genügend Fragen zu Ihrer Hochzeit, und geht er auf Ihre Wünsche ein ?  Und vor allem.. Fühlen Sie sich wohl bei Ihm!

Wir wissen das es hier vermutlich nun viele böse Kommentare geben wird,weil sich der ein oder andere angegriffen fühlt, und versucht alles abzustreiten.  Wir wissen aber auch das wir zu  unserer Meinung stehen. Und wir wissen, was dabei rauskommt wenn man den "schönsten Tag" von einem Laien fotografieren lässt, der nach aussen hin, mit Pauken und Trompeten auf Kundenfang geht, und sich darüber freut, mit dem Geld seine mitschulden bezahlen zu können.


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